Nach dem nasskalten November beginnt im Dezember nun endgültig der Winter. Oft mit Kälte, Eis und dem ersten Schnee. Der letzte Monat im Jahr steht im Zeichen der Dunkelheit mit dem Wendepunkt zum Licht am 21. des Monats, wenn Tag und Nacht gleich lang sind. Das Leben zieht sich ins Innere der Erde zurück, um dort auf die Erneuerung im Frühling zu warten. Ruhe, Rückzug, Innenschau. Das sind die Themen im Dezember, die wir von der Natur auf uns übertragen können. In Zeiten der Stille können wir lernen, der zarten Stimme unserer Seele zu lauschen, können uns fragen, wer wir wirklich sind, was wir wirklich möchten, wohin es unser Herz zieht.  Bei der Suche nach unserem wahren ich können ein paar Fragen behilflich sein: 

  • Bei welchen Aktivitäten, an welchen Orten und mit welchen Menschen geht mein Herz auf?
  • Wann fühle ich mich ruhig und im Frieden mit mir und der Welt?
  • Bei was oder mit wem spüren wir Leichtigkeit?
  • Wann fühle ich mich echt und ganz bei mir selbst?

Unser wahres Ich zeigt sich in der Leichtigkeit in dem Unverstellten. Wir müssen niemandem gefallen, keine Erwartungen und Forderungen erfüllen, sondern dürfen einfach nur sein, mit offenem Herzen und neugierig. Um in die Tiefe unserer Seele vorzudringen, ist es wichtig, Zeit mit uns selbst zu verbringen, mit uns ins Gespräch zu kommen, uns zu fragen, was uns glücklich macht, was uns zutiefst erfüllt uns sich sinnvoll anfühlt. Unsere Seele weist uns unseren Weg, wenn wir ihr aufmerksam zuhören. Zugang zu unserer Seele bekommen wir über unser Herz, unsere Gefühle. Das können wir trainieren. Indem wir uns zum Beispiel mehrmals am Tag Zeit nehmen, uns zu fragen, wie es uns im Moment geht, was wir fühlen. Und diesen Gefühlen dann Raum und Achtsamkeit schenken – ganz gleich, wie sie aussehen. Denn Gefühle wollen gesehen und gelebt werden. Es gibt keine schlechten oder guten Gefühle. Alle haben ihre Berechtigung und sind Ausdruck unseres Inneren. Je bewusster wir sie wahrnehmen, umso besser lernen wir uns selbst kennen, finden einen Zugang zu unserem Inneren, unserem wahren Ich. Je mehr Raum und Zeit wir uns für uns nehmen, umso besser lernen wir uns kennen , bis wir vielleicht irgendwann nach außen das Ich leben, das tief in uns liegt und mit uns selbst, der Welt und dem großen Ganzen schwingen.