und wie es von Neuanfang flüstert

Neulich bin ich an dem Seitenarm eines Flussbetts entlang spaziert. Nach vielen Wochen klirrender Kälte hatte sich eine dicke milchige Eisschicht gebildet, die nun im Sonnenschein und bei steigenden Temperaturen zu schmelzen begann – und von Neuanfang flüsterte.
Noch hielt sich das Eis am Uferrand fest. Doch in der Mitte glitzerte bereits das bewegte Wasser, in dem sich die Baumkronen spiegelten. Für mich ein Bild mit symbolischer Kraft. Das starre, trübe Eis der trägen Winterzeit schmilzt und macht Platz für Bewegung, Fließen, glitzernde Klarheit.
Das Bild kann uns inspirieren, einen Blick auf die eigene Trägheit und Erstarrung in unserem Leben zu werfen. Wie sieht es mit unserer körperlichen und geistigen Beweglichkeit aus? Wie sehr sind unsere Beziehungen im Fluss und lebendig? Welche beruflichen oder privaten Ideen schlummern noch im Wintermodus? Das schmelzende Eis lädt uns ein, in Bewegung zu kommen, mit der Kraft des Frühlings auch unserem Leben, unseren Beziehungen und Projekten frischen Schwung zu geben und Neues zu wagen.
Am Ende werden wir belohnt. Auf meinem weiteren Spaziergang haben Schneeglöckchen, Haselnussblüten und Weidenkätzchen mein Herz berührt. Sie alle hatten sich gewagt, dem Winter getrotzt und mir gezeigt, wie schön ein Neuanfang sein kann.