Der August ist der Monat der Vollendung und Fülle. Beeren, Stroh, erste Äpfel und Pflaumen: was im Samenkorn angelegt wurde, gewachsen ist und sich entfaltet hat, trägt nun Früchte. Bei einem Spaziergang durch Wald, Felder und Gärten können wir den Reichtum, mit dem die Natur uns beschenkt, mit allen Sinnen wahrnehmen und Dankbarkeit spüren. Der August bestärkt uns darin, die Schönheit unserer eigenen Fülle zu erkennen, anzunehmen und die Welt oder Gemeinschaft mit unseren „Früchten“ zu beschenken.  Denn jede/r von uns hat einzigartige Talente und Gaben, die für andere wertvoll sind. Oft sehen wir diese selbst nicht oder zweifeln an der Umsetzung unserer Träume. Vielleicht weil wir Glaubenssätzen folgen, die nicht unsere eigenen oder überholt sind. Vielleicht weil wir enorm hohe Erwartungen an uns selbst stellen und uns keine Fehler erlauben oder weil wir niemanden um Unterstützung bitten möchten.   In dem Prozess der Auswahl und Entscheidung kann es hilfreich sein, abzuklopfen, welche Früchte, also Vorhaben oder Projekte es wert sind, zur Reife zu gelangen. Das sind meist Dinge, die uns zutiefst bewegen, für uns wesentlich und uns eine Herzensangelegenheit sind.  Da unsere Zeit, Kraft und Energie nicht endlos sind, bedeutet dies, andere Früchte gegebenenfalls loszulassen oder ihre Ernte auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, um uns nicht zu sehr zu verausgaben. So wie ein Apfelbaum, der nie alle Früchte zur Vollendung bringt, manche schon nach der Blüte oder als kleine Frucht verabschiedet. Die großen, süßen und reifen Äpfel, die es zur Vollendung schaffen, sind dann sein Geschenk an die Welt.