und wie es uns einlädt, unser Potenzial zu entfalten
Am Sonntag war ich im Wald spazieren. Und ich schwöre, am Wochenende davor war der Wald noch nicht so grün. Das viele Grün ist die Gemeinschaft einzelner Buchenblätter, die sich jetzt um diese Zeit entfalten. Und mich jedes Jahr neu berühren. Die Blätter sind so klein und so zart. Und doch so kraftvoll. Noch ganz flaumig schälen sie sich aus der braunen festeren Haut, um sich zu entfalten. Das Licht und die Wärme im Mai laden sie dazu ein.
Das lässt mich darüber nachdenken, wie wir Menschen uns entfalten. Wissen wir immer so genau wie das Buchenblatt, wohin unser Weg uns führt? Entfalten wir unser ganzes Potenzial und folgen unserer Bestimmung? Oder versuchen wir eher, die Erwartungen und Wünsche zu erfüllen, die andere an uns haben? Oder einem Bild gerecht zu werden, das wir selbst von uns gemalt haben. Weil wir es vielleicht cooler, stärker, schöner finden als das Bild, das wir von unserem wahres Selbst haben?
Das Buchenblatt fragt sich nicht, ob es gut so ist, wie es ist. Es spürt, dass es so ist. Und es tut das, wozu es auf der Welt ist. Um zu wachsen. Dem Licht zu folgen. Das zu werden, was es werden soll. Mit aller Kraft und Entschlossenheit. Ein Buchenblatt.
Davon können wir uns inspirieren lassen. Und uns fragen, bei welchen Dingen spüren wir innere Stärke und Kraft? Was tun wir voller Freude, Lust und Leichtigkeit? Wobei fühlen wir uns wohl und lebendig. In welche Richtung möchten wir wachsen und uns entfalten?
Und dann holen wir uns mehr davon ins Leben. Denn wenn wir in unsere Kraft kommen, können wir auch der Gemeinschaft etwas Gutes tun und anderen etwas schenken – aus der Fülle, der „Erfüllung“ heraus. Der Mai ist der Monat des Optimismus, der Freude und Lebenslust. Lasst uns dem Beispiel des Buchenblattes folgen und unser Leben Grün wie die Hoffnung gestalten.