und wie sie uns einlädt, unsere innere Fülle zu leben

Seit Wochen beobachte ich die Felsenbirne vor meinem Balkon. Die Blüten stecken in den „Startlöchern“, halten sich bei der nächtlichen Kälte aber noch zurück. Ich spüre, es kann nicht mehr lange dauern. Und je näher der Mai rückt, umso mutiger werden sie. Und dann plötzlich öffnen sie über Nacht ihre weißen Köpfchen. Von Tag zu Tag weiter. Bis ein weißes Blütenmeer die Äste einhüllt. Ich genieße den Anblick dieser Fülle. 
Und ich denke über die Fülle in uns nach. Jede/r Einzelne von uns trägt eine Fülle von Talenten, Fähigkeiten und Begabungen in sich. Manche sind uns bewusst und wir leben sie aus. Um manche wissen wir, finden aber keine Zeit oder keinen Mut, sie in die Tat umzusetzen. Und von manchen wissen wir nicht einmal. Haben nur eine Ahnung. Ein Gefühl. Wenn es uns zu etwas hinzieht. Wir innehalten. Und sich in unserem Herzen ein „Ja!“ formt. 
Die Felsenbirne ermuntert uns, den Weg des Herzens zu gehen und unsere innere Fülle zu leben. Mut und Zeit aufzubringen und tief in uns hinein zu spüren, um herauszufinden, was wir noch umsetzen und in unser Leben holen möchten. Sie selbst hält sich ja auch nicht zurück. Entfaltet Tausende von Blüten und schenkt, was sie zu schenken hat. Wenn sich im Sommer Vögel, andere Tiere und Menschen an ihren Früchten erfreuen, wenn sich ihre Samen verbreiten und neue Felsenbirnen wachsen, hat sie ihre Aufgabe erfüllt. 
Folgen wir ihrem Beispiel! Lasst uns nicht zögern und neugierig herausfinden, was unsere Bestimmung ist, womit wir unser Leben und das anderer bereichern möchten. Und lasst uns damit der Welt etwas zurückgeben für die vielen Geschenke, die sie uns macht.