und wie es von der Schönheit des Abschieds flüstert

Da liegt es im Laub. Das tote Stück Holz. Das Ende eines dicken Astes von einem Baum, der gefällt worden ist. Braun, beige, grau mit schwarzen Rissen in der Mitte. Sie strahlen mich an wie eine Sonne im herbstlichen Wald. Und zeigen mir, wie viel Schönheit im Abschied liegen kann. 
Ich denke an das Bild eines Pärchens, das sich jüngst am Bahnhof in den Armen lag, bevor der Zug kam und ihn mitnahm. Ich denke an die Rose in meinem Garten, deren zarte welke Blätter die grüne Wiese wie ein apricotfarbener Teppich bedeckten. Ich denke an das Lied, das mein Neffe für seinen verstorbenen Opa geschrieben hat. Und ich denke an den Wind, der bald die bunten Blätter der Bäume durch die Gegend wirbeln wird.
Bei aller Traurigkeit hat der Abschied doch auch immer etwas Tröstliches. Das Holz mit der Sonnenmitte wird zerfallen und anderen Lebewesen als Nahrung und Boden für neues Wachstum dienen. Das Pärchen wird sich irgendwann wiedersehen, das Opa-Lied Menschen berühren und meine Rose genauso wie die Laubbäume werden im nächsten Jahr neue Blätter tragen.
Und auch wir dürfen gewiss sein, dass unser Abschied von Schönheit getragen wird, dass wir andere inspiriert haben und Spuren hinterlassen werden, wenn wir gehen. Ein Lied, ein Lachen, Erinnerungen, die Menschen erfreuen, wenn sie an uns denken.