und wie es von Fülle flüstert

Beim Anblick goldener Getreidefelder geht mein Herz auf. Über Wochen sind die Körner in der Erde gewachsen, vom Regen gewässert und von der Sonne beschienen worden. Bald werden sie geerntet, um Menschen und Tiere zu nähren. Ich freue mich über die Farbe, den Glanz, den zarten Duft und die wogende Weite, wenn der Wind durch die Ähren rauscht. Und von Fülle flüstert.
Die Fülle und der goldene Glanz lassen mich an die Fülle und den Glanz in uns denken. Auch wir tragen Schätze, Talente, Herzens-Themen in uns, die – wie das Korn – wachsen möchten. Was hindert uns daran? Oft suchen wir die Gründe im Außen. Keine Zeit. Kein Geld. Keine Motivation. Die Sorge, etwas nicht zu können. Anderes ist wichtiger. Dabei kann es viel wirksamer sein, die Gründe und damit auch die Möglichkeiten in uns selbst zu suchen. Und Verantwortung zu übernehmen. Warum nehme ich mir die Zeit nicht? Wie komme ich zu Geld, um meine Vorhaben umzusetzen? Was brauche ich, um mich zu motivieren? Warum habe ich so hohe Erwartungen an mich und nehme andere/s wichtiger als mich selbst?
Wenn wir uns diese Fragen ehrlich beantworten, können wir Klarheit gewinnen. Anstatt Entschuldigungen zu suchen und Gründe zu nennen, warum wir unseren Weg nicht gehen, können wir mit kleinen Schritten und dem Mut, auch Fehler zu machen, ins Tun kommen. Aktiv werden. Sofort. Und Veränderung herbeiführen.
Oder ist es am Ende die (Ehr)Furcht vor dem „eigenen Strahlen“, die uns bremst, wie eine Seelenfreundin es neulich formuliert hat? Was, wenn wir wirklich tun, wofür unser Herz schlägt? Uns nicht ausbremsen lassen – von „Normen“, von anderen, von uns selbst? Das scheint gewagt. Riskant. Schamlos. Aufregend. Ja! Schauen wir auf die Natur. Sie lebt ihre Fülle. Hemmungslos. Verschwenderisch. Und erstrahlt in goldenem Glanz.